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Valeria Messalina

Valeria Messalina, Frau des römischen Kaisers Claudius, war in Rom für ihren unsittlichen Lebenswandel bekannt.

Das genaue Geburtsdatum der Valeria Messalina ist unbekannt, es wird meist mit vor 20 n. Chr. angegeben. Die dritte Frau des römischen Kaisers Claudius starb 48 n. Chr. Nach einem aufgedeckten Komplott gegen ihren Mann wurde sie hingerichtet.

Valeria Messalina heiratet den späteren Kaiser

Valeria Messalina war eine Cousine ihres Mannes Claudius. Die beiden heirateten 38 oder 39, die Braut war damals knapp 20 Jahre alt, ihr Ehemann etwa 30 Jahre älter. Zum Zeitpunkt der Eheschließung war Claudius noch kein Kaiser gewesen, als letzter überlebender männlicher Erwachsener der julisch-claudischen Familie wurde er nach der Ermordung von Kaiser Caligula zu dessen Nachfolger bestimmt.

Kinder Valeria Messalina und Claudius

Valeria Messalina gebar ihrem Mann zwei Kinder. Die noch vor seinem Erreichen der Kaiserwürde geborene Tochter Octavia (40 n. Chr.). Der Sohn, Britannicus, wurde 41 geboren als sein Vater bereits Kaiser war.

Claudius wird Kaiser - Messalina Kaiserin

Claudius wurde 41 Kaiser des römischen Imperiums. Damit veränderte sich das Leben seiner jungen Frau Valeria Messalina entscheidend. Zwar war ihre Position als Mutter durch die Geburt von Britannicus, dem Thronfolger, erheblich gestärkt, ihr Geburtstag wurde als Feiertag begangen und ihr Mann war weiter verliebt in seine schöne Frau. Statuen von ihr wurden aufgestellt und im Theater durfte sie in der ersten Reihe sitzen, noch vor den Vestalischen Jungfrauen, denen diese Ehre bis dahin zustand. 43 begleitet sie ihren Mann auch auf seinem Triumphzug durch Rom. Aber Claudius hatte kaum noch Zeit für diese. Ihr wäre eigentlich ein Leben als vorbildlich tugendhafte Kaiserin beschieden gewesen, allerdings hatte die knapp 20 Jährige wohl wenig Interesse an einem langweiligen Leben.

Skandale rund um Kaiserin Messalina

Und so begann Messalina selbst Feiern und Bankette abzuhalten. Beschrieben wurde diese als opulente und zügellose Orgien. Auch werden der jungen Kaiserin mehrere Liebhaber nachgesagt. In ganz Rom wird auch öffentlich Kritik an der Vergnügungssucht der Messalina geübt. Die Kritik wird auch immer lauter. Angeblich soll die schöne Kaiserin Dienst in einem Bordell getan haben, selbst eine Art Privatbordell im Palast eröffnet haben und auch andere vornehme Damen daran beteiligen.

Von einer Reaktion ihres Mannes Claudius auf diese Anschuldigungen ist nichts bekannt. Weder verwarnte er Messalina noch rief er sie sichtbar oder gar wirkungsvoll zur Ordnung. Bekannt ist nur, dass der Senat Messalina den Ehrentitel Augusta verleihen wollte, was Claudius aber unterband bzw. verbot.

Grausame Kaiserin

Aber nicht nur über den lasterhaften Lebenswandel der Kaiserin wird berichtet. Messalina soll so großen Einfluss auf ihren Mann Claudius gehabt haben, dass er auf ihren Wunsch hin zahlreiche Menschen zu Tode verurteilte oder wie Seneca in die Verbannung schickte. So wurde Gaius Appius Iunius Silanus, der dritte Ehemann von Messalinas Mutter, Opfer einer Verschwörung. Valeria Messalina soll mit dem Hinweis sie habe geträumt, dieser plane eine Verschwörung gegen den Kaiser und wolle diesen ermorden. Dieser glaubte die Anschuldigungen und ließ Gaius Appius Iunius Silanus hinrichten. Angeblich hatte Kaiserin Messalina die Verschwörung gegen den Mann ihrer Mutter angezettelt, da dieser ihrer Verführungsversuchen widerstanden hatte.

Habgier und Rache

Angeblich waren persönliche Motive bzw. Habsucht Motiv für ihr Handeln zahlreiche Menschen aus dem Weg zu räumen. Aber auch um die Stellung ihres eigenen Sohnes zu sichern, schreckt Messalina wohl nicht vor Mord zurück. Ein Opfer ist Pompeius Magnus, der erste Ehemann von Claudius Tochter aus einer früheren Ehe, der vom Kaiser in den Augen der Messalina zu stark protegiert worden war.

Untergang von Kaiserin Messalina

Im Jahre 48 überzieht Kaiserin Messalina den Bogen. Offenbar hatte sich die etwa 28jährige in den designierten Konsul Gaius Silius verliebt, dieser galt als der schönste Mann Roms zu dieser Zeit. Gaius Silius selbst ließ sich wegen Messalina auch von seiner Frau Iunia Silana scheiden und auch Messalina wollte mit ihrem neuen Geliebten auch offiziell zusammenleben. So erzählte sie ihrem Mann Claudius angeblich wieder von einem Traum. Der Kaiser würde sterben,, wenn Messalina und Gaius Silius nicht heiraten würden. Der Kaiser soll nach dem Bericht des Traumes einer in seinen Augen Scheinheirat zur Rettung seines Lebens zugestimmt haben.

Valeria Messalina überstürzte die Hochzeit, dazu wurden Kaiser Claudius noch Mordpläne von ihr und Gaius Silius hinterbracht und folgte die Verhaftung der beiden und auch ihrer Hinrichtung. Valeria Messalina und Gaius Silius starben durch die Schwerter der kaiserlichen Prätorianer. Mit ihr starben auch zahlreiche ihr nahe stehende Personen.

Ehe mit Gaius Silius

Warum Valeria Messalina auf der Ehe mit Gaius Silius bestand und nicht Ehefrau des Kaisers bleiben wollte, darüber kann nur spekuliert werden. Schließlich war sie nicht nur Ehefrau des Kaisers sondern auch Mutter des Thronfolgers, hatte schon als solche eine herausragende Stellung in Rom. War es blinde Liebe? Hatte sie gehofft, mit einem Mordanschlag gegen Claudius Erfolg zu haben und als Kaiserinnenwitwe Ehefrau des neuen Kaisers, in diesem Fall Gaius Silius zu werden? Oder sorgte sie sich um die Stellung ihres Sohnes Britannicus? Stand sie gar in Konkurrenz zur Agrippina der Jüngeren, die seit 47 Witwe war und selbst einen Sohn, Nero, hatte? Ein Jahr nach der Hinrichtung von Valeria Messalina heiratet Kaiser Claudius zumindest die Agrippina. Messalina wird ein versuchter Mordanschlag gegen Nero nachgesagt. 41 kam Agrippina mit ihrem damals dreijährigen Sohn aus der Verbannung zurück nach Rom. Messalina soll geahnt haben, dass Nero später die Stellung ihres Sohnes Britannicus gefährden würde und versucht haben mit einer Schlange im Bett des Kleinkindes diesen zu beseitigen. Der Mordanschlag missglückte.

Quellen über Valeria Messalina

Die antiken Autoren berichten alle nichts Gutes über die Kaiserin. Ihr Lebenswandel wird durchweg als sittenlos und grausam beschrieben. Ihr werden zahlreiche Skandale nachgesagt. Über ihr Leben berichten u.a. Seneca aber auch Tacitus. Sueton berichtet in seinem Werk De vita Caesarum über Messalina und ihre Hochzeit mit Silius. Plinius berichtet in seinem Werk Naturalis historia von einem Wettstreit, den sich die Kaiserin mit einer römischen Prostituierten geliefert haben soll. Diese soll 25 Liebhaber geschafft haben, Messalina weit aus mehr. In anderen Berichten wird Messalina als größte Nymphomanin der Geschichte beschrieben.

In wie weit solche Berichte wahr sind, lässt sich heute nicht mehr sagen. Als Valeria Messalina lebte, gehörten allerdings im Adel des römischen Imperiums Intrigen, Verschwörung und auch die brutale Verfolgung von Gegnern zur Tagesordnung. So lebte Kaiser Claudius selbst nur noch, da er vor dem Tod von Kaiser Caligula selbst politisch kaum in Erscheinung getreten war. So wurde er weder Opfer der politischen Säuberungswellen des Tiberius oder des Caligula.

Familie Valerie Messalina

Valerie Messalina war eine Cousine zweiten Grades ihres Mannes Claudius. Der spätere Kaiser Nero und der frühere Kaiser Caligula war ein Cousin zweiten Grades. Sie war eine Ur-Großnichte von Kaiser Augustus. Ihre Tochter Claudia Octavia wird später die erste Ehefrau von Kaiser Nero, mit Hinweis auf den unsittlichen Lebenswandel der Mutter, lässt sich dieser später scheiden und sie wird 62 ermordet. Er heiratet Poppaea Sabina, deren Mutter war 47 nach einer Intrige der Messalina gestorben.

Messalinas Sohn Britannicus wird von Kaiser Claudius zugunsten seines Stiefsohns Nero in der Thronfolge übergangen, bevor er seinen leiblichen Sohn wieder einsetzen kann, wird er von seiner vierten Ehefrau Agrippina vergiftet.

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