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Svetlana Savitskaya

Swetlana Savitskaya war nach Valentina Tereschkowa die zweite Frau im Weltraum. Sie war die erste Frau, die einen Weltraumausflug unternahm. Insgesamt war Sawitskaya zwei Mal im All.

Die Russin Svetlana Savitskaya, auch Swetlana Jewgenjewna Sawizkaja, war nach ihrer Landsfrau Valentina Tereschkowa die zweite Frau im Weltraum und die erste Frau, die einen Weltraumausstieg absolvierte.

Geboren wurde die ehemalige sowjetische Kosmonautin am 8. August 1948 in Moskau. Sawizkaja unternahm zwei Reisen in den Weltraum, Start ihrer ersten Mission war am 19. August 1982, sie war damit noch vor der US-Amerikanerin Sally Ride im Orbit, bevor die US-Amerikaner eine Frau hoch schicken konnten, wiederholten die Sowjets ihren Erfolg von 1963.

Ihren zweiten Flug ins All unternahm Svetlana Savitskaya 1984, auf diesem Flug unternahm sie als erste Frau überhaupt einen Weltraumausstieg. Insgesamt verbrachte die Kosmonautin 19 Tage, 17 Stunden und sechs Minuten im Weltraum, davon drei Stunden und 35 Minuten bei einem Weltraumausstieg.

In das russische Kosmonautenprogramm wurde Savitskaya 1980 aufgenommen, sie schied 1993 im Range eines Majors aus.

Sie ist verheiratet, ein Kind.

Svetlana Savitskaya Familie und Ausbildung

Der Vater von Swetlana Savitskaya, Ewgenij Sawizki, war im Zweiten Weltkrieg Kampfpilot gewesen. Nach dem Weltkrieg stieg er bis zum stellvertretenden Kommandanten der Sowjetischen Luftverteidigung auf. Im Alter von 16 Jahren begann Swetlana mit dem Fallschirmspringen, zunächst ohne dem Wissen der Eltern, später mit Förderung des Vaters. Als Fallschirmspringer führte Savitskaya zwei Rekord-Stratosphärensprünge durch, einen aus 14.250 Metern und einen aus 13.800 Meter Höhe.

Nach Beendigung der Schule im Jahre 1966 schrieb sich Swetlana Savitskaya in das Moskauer Staatliche Luftfahrtinstitut (MAI) ein und nahm dort auch Flugstunden. 1971 folgt der Erwerb der Fluglehrer-Lizenz, 1972 der Abschluss an der MAI. Swetlana Savitskaya wechselt an die Michail-Gromow-Hochschule für Flugforschung (LII) in Schukowski und lässt sich dort zur Testpilotin ausbilden. Ihren Abschluss macht sie 1976, danach arbeitet sie mehrere Jahre beim Flugzeughersteller Jakowlew als Testpilotin.

Kunstpilotin Swetlana Savitskaya

Als Pilotin ist sie auch sportlich unterwegs. So gehört sie ab 1969 der sowjetischen Nationalmannschaft für Kunstflug an und wird 1970 Weltmeisterin in dieser Disziplin. Bis 1977 bleibt sie in der Kunstflug-Nationalmannschaft, sie wird bei einer Weltmeisterschaft noch Dritte und dann schließlich Fünfte. Als Pilotin stellte Sawizkaya auch einige Weltrekorde auf, die vom internationalen Weltluftsportverband FAI offiziell anerkannt wurden, wie einen Steilflug auf 6000 Meter mit einer MiG E-33 im Jahre 1984 oder einen Steigflug auf 12.000 Meter mit einer MiG E-66B. Insgesamt stellt Sawizkaja 18 internationale Weltrekorde in einer MiG auf.

Aufnahme in die Kosmonautinnen-Gruppe der UdSSR

Ende der 1970er Jahre nimmt die UdSSR wieder ihr Kosmonautinnenprogramm auf. Sawizkaya nimmt 1979 an einem Auswahlverfahren für eine zweite Gruppe weiblicher Kosmonauten teil. Ihre offizielle Aufnahme in die Kosmonautengruppe erfolgt im Sommer 1980, ihr Kosmonautinnen-Examen legt sie im Februar 1982 ab.

Swetlana Sawizkaya erster Flug in den Weltraum

Ihren ersten Weltraumflug unternahm Swetlana Sawizkaya dann im Jahr 1982. War Valentina Tereschkowa am Bord der Wostok 6 noch alleine in den Weltraum geschickt worden, flog Sawizkaya mit der Sojus T-7 ins All, an Bord dieses Raumschiffs wurden mit ihr noch zwei Männer nach oben geschickt, Kommandant Leonid Popow (sein dritter Flug) und der Bordingenieur Alexander Serebrow (Weltraumneuling wie Swetlana).

Der Flug war als Kurzzeitflug zur Raumstation Saljut 7 ausgelegt. Bei dem sollte die Langzeitbesatzung Saljut 7 EO-1 ausgetauscht werden.

Am 19. August 1982 erfolgte der Start von Sojus T-7. 19 Jahre nach Walentina Tereschkowa ist Sawizkaja damit die zweite Frau im Weltraum.

Die drei Kosmonauten koppelten Tag nach dem Start an die Raumstation an und wurden dort von Anatoli Beresowoi und Walentin Lebedew in Empfang genommen. Das war das erste Mal, dass eine Raumstation eine gemischtgeschlechtliche Besatzung. Sawizkaja bekam das Orbitalmodul von Sojus T-7 als Privatbereich zugewiesen, schlief aber ebenso wie die Männer in der Raumstation. Am 27. August 1982 kehrten Popow, Sawizkaja und Serebrow in Sojus T-5 zur Erde zurück.

Swetlana Sawizkaya zweiter Flug in den Weltraum

Ihren zweiten Flug in den Weltraum unternahm Swetlana Sawizkaja an Bord der Sojus T-12 1984. Wieder war eine Kurzzeitmission zu Saljut 7 geplant. Dieses Mal sollte dringend benötigte Werkzeuge zur Sation gebracht werden. Die dritte Langzeitbesatzung Saljut 7 EO-3 musste eine Treibstoffleitung reparieren. Der Start der Sojus T-12 erfolgte am 17. Juli 1984. An Bord wieder drei Besatzungsmitglieder, neben Saizkaya noch Kommandant Wladimir Dschanibekow und Forschungskosmonaut Igor Wolk. Am 25. Juli 1984 unternahm Swetlana Sawizkaya als erste Frau in der Geschichte der bemannten Raumfahrt einen Weltraumausstieg. Zusammen mit Dschanibekow testete sie neue Werkzeuge und Verfahren zum Schweißen, Schneiden und Beschichten von Materialien unter Weltraumbedingungen. Zur Erde gehrte Sawizkaya am 29. Juli 1984 zurück.

Dritter Flug unter Kommando Sawizkayas fällt aus

Ursprünglich plante die Sowjetunion dann noch einen Raumflug unter dem Kommando von Swetlana Sawizkaya und einer rein weiblichen Besatzung. Als weitere Besatzungsmitglieder waren dabei die Ärztin Jelena Dobrokwaschina und die Ingenieurin Jekatarina Iwanowna im Gespräch. Diese weibliche Mission wurde aber dann gestrichen, zum einen wegen einer aufwendigen Rettungsaktion um die Raumstation Saljut 7 und einer Missionsverschiebung im November 1985. Der Frauenflug wurde endgültig gestrichen. Wohl auch, da nicht genügend Sojus-Raumschiffe zur Verfügung standen. Später hätte es die Möglichkeit gegeben, einen reinen Frauenflug mit dem Raumschiff Sojus-TM zur neuen Raumstation MIR zu unternehmen. Da Sawizkaja zu diesem Zeitpunkt (1986) schwanger war, wurde der Plan aber nicht weiter verfolgt.

Nach ihren Raumflügen

Im Februar 1986 schloss Sawizkaja ein Studium der technischen Wissenschaften an der Moskauer Staatlichen Technischen Universität Bauman ab.

Am 27. Oktober 1993 schied Sawizkaja aus dem Kosmonautenkorps aus und wurde stellvertretende Bereichsleiterin bei NPO Energija.

Von 1994 bis 1995 arbeitete sie als Assistenz-Professor im Bereich Wirtschaft und Investition am Moskauer Staatlichen Luftfahrtinstitut.

Ab März 1989 war Sawizkaja Abgeordnete im Obersten Sowjet der UdSSR. Nach dem Zerfall der Sowjetunion kandidierte sie 1993 erfolglos bei den ersten Wahlen der russischen Duma. Bei den nächsten Wahlen 1995 konnte sie sich jedoch durchsetzen und wurde auch 1999, 2003 und 2007 wieder gewählt. Sie tritt für die Kommunistische Partei der Russischen Föderation an.

Ehrungen Swetlana Sawizkaja

Sawizkaja wurde zwei Mal als Held der Sowjetunion ausgezeichnet (27. August 1982 und 29. Juli 1984). Sie ist zweifache Trägerin des Leninordens. Die sowjetische Astronomin Ljudmila Schurawljowa benannte zwei von ihr entdeckte Asteroiden nach Sawizkaja: 4118 Sveta und 4303 Savitskij.

Siehe auch: Astronautinnen und Kosmonautinnen

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