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Rosa Kerschbaumer-Putjata

Die in Moskau geborene Ärztin Rosa Kerschbaumer-Putjata war die erste zugelassene Medizinerin Österreichs. Rosa Kerschbaumer war als Augenärztin tätig.

Erste Ärztin Österreichs und Pionierin der Augenheilkunde. Sie setzte sich zu dem für Frauenrechte ein und zeichnete sich durch ihr soziales Engagement aus.

Geboren wurde Rosa Kerschbaumer-Putjata in der Nähe von Moskau im Jahre 1851. Die russische Medizinerin, die die erste Ärztin Österreichs war, starb 1923 in Los Angeles (USA).

Rosa Kerschbaumer-Putjata studiert Medizin

Die Tochter einer russischen Landadelsfamilie folgte ihrer Schwester Virginia nach Zürich und Bern in die Schweiz, denn dort konnten Frauen bereits Medizin studieren. Im Jahre 1876 promovierte Rosa Kerschbaumer-Putjata. Als Spezialgebiet hatte sie sich die Augenheilkunde ausgesucht. Auch ihr Mann war Augenarzt, Dr. Friedrich Kerschbaumer, er stammte aus Österreich und dahin folgte ihm Rosa Kerschbaumer-Putjata, sie bauten in Salzburg gemeinsam eine private Augenheilanstalt auf. Nach der Trennung von ihrem Mann gelang es ihr die Klinik alleine weiter zuführen. 1890 erhielt sie eine Erlaubnis von Kaiser Franz Joseph als selbständig praktizierende Ärztin und Chefin der Klinik zu arbeiten. Eine Besonderheit, denn zu diesem Zeitpunkt durften Frauen in Österreich nicht einmal Medizin studieren. Aber in Salzburg gab es zu dieser Zeit so viele Menschen mit Augenerkrankungen, dass ihre Augenklinik dringend nötig war.

Augenklinik von Rosa Kerschbaumer in Salzburg

In der Augenklinik, direkt neben der Salzburger Christuskirche, war Platz für 60 Patienten. Ihre medizinische Versorgung der Kranken war erfolgreich. Da Rosa Kerschbaumer-Putjata viele Augenkranke auch kostenlos behandelte, bekam sie ihn Salzburg den Namen Engel mit dem Skalpell. Ihr zum Dank werden auch Votivtafeln gestiftet. Unterlagen der Augenklinik zufolge hatte Rosa Kerschbaumer mehr als die Hälfte der Patientinnen und Patienten ihrer Augenklinik kostenlos behandelt. Blindheit war damals gerade in Salzburg ein großes Problem. In der Habsburgermonarchie lag die Zahl der Blinden damals bei 9,6 auf 10.000 Einwohner, in Salzburg lag sie bei über 14 solcher Krankheitsfälle bei 10.000 Einwohner.

Zurück nach Russland

1896 verlässt sie Salzburg und damit Österreich und kehrt in ihr Heimatland Russland zurück. An der medizinischen Akademie von St. Petersburg unterrichtet sie. Entlang der Transsibirischen Eisenbahn betreibt sie von 1897 bis 1903 sogenannte Wanderkliniken, die sich auf Augenheilkunde spezialisiert hatten, dann hat sie die Leitung einer Klinik in Tiflis (Georgien) inne.

Auswanderung nach Amerika

Sie kehrt nach Österreich zurück. 1911 folgt ihre Auswanderung nach Amerika wo Rosa Kerschbaumer-Putjata im Jahre 1923 in Los Angeles stirbt. Nicht ohne zuvor auch in Amerika als Augenärztin praktiziert zu haben. So war sie ab 1915 am Good Samaritan Hospital tätig.

Ihr zu Ehren wurde in der Science-City in Salzburg-Itzling 2008 eine Straße, die Rosa Kerschbaumerstraße, nach ihr benannt.

Rosa Kerschbaumer-Putjata Wissenschaftlerin

Im Jahre 1900 erscheint ihr Werk Das Sarkom des Auges, das wohl erste von einer Frau verfasste wissenschaftliche Werk zur Augenheilkunde. Rosa Kerschbaum war nicht nur praktizierende Augenärztin, sie widmete sich auch der Forschung.

Siehe auch: Agnodike | Trotula von Salerno | Hildegard von Bingen | Dorothea Christiane Erxleben |
Justine Siegemundin

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