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Heilige Walburga

Ob die Heilige Walburga wirklich gelebt hat? Ihr Name lebt in der Walpurgisnacht fort.

Die Heilige Walpurga wurde mutmaßlich um 719 im südenglischen Wessex geboren, sie starb mutmaßlich am 25. Februar 779 oder 780 in Heidenheim (Mittelfranken). Die heilige Walpurga soll in Süddeutschland als Missionarin tätig gewesen sein und Vorsteherin des Benediktinerklosters von Heidenheim (Äbtissin).

Walburga Herkunft

Walburga gilt als die Tochter des westsächsischen christlichen Königs im angelsächsischen Reich Richard von Wessex und wird von den meisten Quellen als eine Nichte des Hl. Bonifatius angesehen, der ein Bruder ihrer Mutter gewesen sein soll. Allerdings ist ihre königliche Abstammung nicht sicher belegt, sehr wahrscheinlich war ihre Familie aber wohlhabend und stammte aus dem Adel.

Walburga kommt ins Kloster

Mit zehn oder elf Jahren wird Walpurga Waise und kommt in das Kloster von Wimborne in Dorset. Diese ist im 8. Jahrhundert bekannt für seine Gelehrsamkeit und gute Ausbildung für junge Frauen aus der Oberschicht. Hier erhält sie wohl auch ihre Ausbildung und wird auf ihre Aufgabe als Missionsleiterin vorbereitet. Zu diesem Zeitpunkt sind die deutschen Landen noch nicht christlich geprägt, so kämpft Karl der Große wenige Jahre später gegen die heidnischen Sachsen. Walburga ist durch ihre Ausbildung im Kloster Wimborne später in der Lage, die Vita ihrer Brüder in Latein zu verfassen. Das macht die Heilige Walpurga zu ersten Schriftstellerin von England und Deutschland.

Walpurga wird von ihrem Bruder Wunibald für die Mission gewonnen. Wunibald ist weit gereist, hat eine Wallfahrt nach Rom unternommen und sich im päpstlichen Auftrag mit seinem Bruder Willibald von Eichstätt im heutigen süddeutschen Raum zwecks Mission niedergelassen. Während Wunibald in Heidenheim (Mittelfranken) wirkt gründet sein Bruder Willibald in Eichstätt das dortige Bistum, dem er mehr als 45 Jahre bis zu seinem Tod 781 als Bischof vorsteht. Wie auch Walburga werden Willibald und Winibald später Heilig gesprochen.

Walburga - Schutzheilige der Seeleute

Walpurga folgt Wunibald. Auf der Überfahrt über den Ärmelkanal gerät das Schiff in Seenot. Der Legende nach soll Walburga die ganze Zeit im Gebet kniend an Deck verbracht haben, bis das Schiff heil in den Hafen von Antwerpen einlief. Daher gilt sie bis heute als Schutzpatronin der Seeleute und Schutzheilige gegen Sturm.

Walpurga lebt zunächst in Tauberbischofsheim. 761 stirbt ihr Bruder Wunibald von Heidenheim. Walpurga übernimmt das zehn Jahre zuvor gegründete Männerkloster, einem wichtigen Missionsstützpunkt in dieser Zeit. Etwas später kommt auch ein Frauenkloster hinzu. Es entsteht ein mächtiges Doppelkloster, dem Walpurga vorsteht.

Wunder der Heiligen Walpurga

Zwei Wunder werden Walpurga in dieser Zeit nachgesagt, von diesen berichtet zumindest der Walpurgisbiograf Wolfhard von Herrieden ( Miracula S. Walburgae Manheimensis gut 200 Jahre später: Mit Hilfe von drei Ähren soll sie ein Kind vor dem Verhungern gerettet haben und einmal gelang es ihr erfolgreich einen tollwütigen Hund zu beruhigen. Zusätzlich wird von Wundern berichtet, bei denen Walpurga Kranke heilt und eine im Kindbettfieber liegende Wöchnerin rettet. Walpurga ist daher nicht nur die Schutzpatronin der Seeleute und Schutzheilige gegen den Sturm sondern wird auch gegen Krankheiten und Seuchen, Tollwut, Hungersnot und Missernten angerufen. Sie gilt als Patronin der Kranken und der Wöchnerinnen sowie der Bauern.

Walpurga stirbt 779 oder 780. Als Sterbedatum wird in den Heidenheimer Klosterannalen der 25. Februar 779 festgehalten. Walpurga gerät zunächst in Vergessenheit.

Heiligsprechung der Walburga

Am 1. Mai 870 erfolgt die Heiligsprechung von Walburga durch Papst Hadrian II. Es entsteht ein, von den Benediktinern, Bischöfen und Adel geförderter, Kult um die Heilige Walpurga. Offenbar will man mit einer christlichen Heiligen heidnisch populären Volksheiligen entgegensteuern. Im 11. Jahrhundert erreicht der Walburga-Kult seinen Höhepunkt. Als im ausgehenden Mittelalter auch noch Seuchen und Hungerepidemien die Bevölkerung plagen, erlebt die Nothelferin gegen Hungersnot und Missernte und Schutzpatronin der Kranken eine weitere Welle der Anbetung. Insbesondere in Deutschland und im nördlichen Frankreich wird die Heilige Walpurga zu dieser Zeit intensiv angebetet. So sind in vielen Klöstern und Orten ihre Reliquien verstreut, Erinnerungs- und Wallfahrtsstätten finden sich in Deutschland, Österreich, der Schweiz, in den Niederlanden aber auch in der Normandie und in Belgien.

Walpurga, eigentlich Valborg, auch Walburg, Waltpurde, Walpurgis, Walpurga, Vaubourg, Falbourg. Im normannischen ist ihr Name Le Perche (Gauburge, so viel wie wehrhafte Burg).

Gedenktage der Heiligen Walpurga

In der katholischen und der evangelischen Kirche wird die Heilige Walburga am 25. Februar, ihren überliefertem Sterbedatum, verehrt. Die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai gilt als Walpurgisnacht, die Umbettung ihrer Gebeine soll anlässlich ihrer Heiligsprechung am 1. Mai 870 stattgefunden haben.

Berichte über die Heilige Walburga

Es gibt wohl keine Berichte von Zeitgenossen über das Leben und Wirken der Heiligen Walpurga. Berichte über sie entstanden wohl erst nach ihrem Tod. Es könnte sich also durchaus um den Versuch der Kirche handeln, ein heidnisches Fest und eine heidnische Göttin zu christianisieren.

Walpurgisnacht

Die Walpurgisnacht gehört zu den traditionellen Festen am 30. April. Benannt wurde die Festnacht nach der Heiligen Walburga, deren Gedenktag bis ins Mittelalter am Tag ihrer Heiligsprechung am 1. Mai gefeiert wurde. Traditionell gilt die Nacht vom 30. April auf den 1. Mai als die Nacht, in der angeblich die Hexen insbesondere auf dem Blocksberg (eigentlich Brocken), aber auch an anderen erhöhten Orten ein großes Fest abhalten.

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