Gerda Taro
Die Kriegsfotografin Gerda Taro, eigentlich Gerta Pohorylles, starb während des Spanischen Bürgerkriegs in El Escorial. Ihr Lebensgefährte Robert Capa gelangte später zu Weltruhm.
Gerda Taro Jugend in Deutschland
Gerda Taro, damals noch Gerda Pohorylles, ist die Tochter eines aus Ostgalizien (Polen) eingewanderten jüdischen Kaufmanns. Ihre Kindheit und Jugend verbringt sie vor allem in Stuttgart. 1929, Gerda ist 19 Jahre alt, zieht die Familie nach Leipzig um, dort schließt sich Gerda Pohorylles sozialistischen Gruppierungen an.Wegen ihrer Beteiligung an Flugblattaktionen gegen die Nationalsozialisten und ihrer Arbeit bei den sozialistischen Gruppen wird Gerda Pohorylles im März 1933 verhaftet. Nach zwei Wochen kommt sie wieder in Freiheit, setzt sich aber mit einer Freundin, Ruth Cerf, nach Frankreich ins Exil ab. Im Spätherbst 1933 erreicht Gerda Pohorylles Paris.
Gerda Taro und Robert Capa
Im französischen Exil lernt Gerda Pohorylles im September 1934 den aus Ungarn stammenden Fotografen André Friedman kennen. Sie wird sowohl seine Schülerin als auch seine Lebensgefährtin. Auch André Friedmann befindet sich im Exil, wie Gerda ist er jüdischer Abstammung. Die beiden legen sich Pseudonyme zu. So wird aus André Friedman Robert Capa und aus Gerta Pohorylles Gerda Taro. Beide erhoffen sich durch die Pseudonyme mehr Aufträge als Bildreporter.Pseudonym Gerda Taro
Während das Pseudonym von André Friedmann amerikanische klingen sollte, man hoffte sich, als Photograph aus den Staaten höhere Gagen durch den Verkauf der Bilder, bediente sich Gerta Pohorylles bei der Wahl ihres Pseudonyms bei berühmten Vorbildern. Taro ging offenbar auf die japanische Künstlerin Taro Okamoto zurück und den Vornahmen wählte sie nach der schwedischen Schauspielerin Greta Garbo.Taro und Capa im Spanischen Bürgerkrieg

Kriegsfotografin während der Schlacht von Brunete
Als Kriegsfotografin macht Gerda Taro auch Bilder während der Schlacht von Brunete (25 Kilometer westlich von Madrid, Beginn der Schlacht 6. Juli, ende 25. Juli 1937), die Reportage über den anfänglichen Triumph der Republikaner über die Putschisten wird am 22. Juli 1937 in der französischen Illustrierten Regards veröffentlicht. Gerda Taro bleibt am Ort des Geschehens und wird Zeugin der heftigen Gegenangriffe, begleitet von Bombenangriffen, der Putschisten. Dabei setzt sie immer wieder ihr Leben aufs Spiel um möglichst authentische Fotos vom Kriegsgeschehen zu erhalten.Tod von Gerda Taro
Gerda Taro wird den Bürgerkrieg nicht überleben. Während eines Angriffs der deutschen Legion Condor am 25. Juli 1937 kommt es zu einer Panik, Taro wird aus einem Auto geschleudert und von einem republikanischen Panzer überrollt. Zwei Tage später stirbt die Fotografin in einem Hospital in El Escorial, sechs Tage vor ihrem 27. Geburtstag. Am 1. August 1937 findet auf dem Friedhof Père-Lachaise in Paris ihre Beerdigung statt, Tausende folgen ihrem Sarg. Angeführt wurde der Trauerzug, der zur Demonstration gegen den Faschismus wurde, von Pablo Neruda (chilenischer Dichter und Schriftsteller, setzte sich gegen den Faschismus in seinem Heimatland und Spanien ein) und Louis Aragon (französischer Dichter und Schriftsteller).Am Ende gewannen die Putschisten auch die Schlacht von Brunete. Tausende von Republikaner kamen um. Der Tag an dem Greta Taro vom Panzer überrollt wurde war zugleich der Tag an dem die Niederlage der Republikaner besiegelt wurde.
Pionierin der Kriegsfotografie
Gerda Taro gilt, obwohl ihre Arbeit für Jahre in Vergessenheit gerät, als Pionierin der Kriegsfotografie. Ihr Lebensgefähre Robert Capa (geboren 1913, gestorben 1954 in Französisch-Indochina) wird als Kriegsreporter international bekannt und berühmt.100. Geburtstag Gerda Taro
In Stuttgart ist aus Anlass des 100. Geburtstag von Gerda Taro eine Retrospektive mit Arbeiten der Kriegsfotografin zu sehen. Die Ausstellung findet im Kunstmuseum Stuttgart statt und läuft vom 30. Januar bis 16. Mai 2010.Gerda Taro - Krieg im Fokus
Retrospektive 30.1. bis 16.5. 2010 im Kunstmuseum StuttgartAdresse Kleiner Schlossplatz 1 70173 Stuttgart
Tel: 0711 - 216 21 88
Internet: www.kunstmuseum-stuttgart.com