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Königin Fastrada

Fastrada war die vierte Ehefrau von Karl dem Großen und als solche Königin der Franken. Einer Sage nach soll Karl Fastrada verfallen gewesen sein.

Das genaue Geburtsdatum der Fastrada ist unbekannt, die Tochter des Grafen Radulf kam wohl um 765 auf die Welt. Fastrada starb am 10. August 794 in Frankfurt am Mainz, sie war die vierte Ehefrau von Karl dem Großen. Da Karl erst 800 zum Kaiser gekrönt wurde, fungierte Fastrada als seine Königin.

Fastrada stammte vermutlich aus einem thüringisch-mainfänkischen Grafengeschlecht.

Die Hochzeit zwischen Fastrada und Karl dem Großen fand im Oktober 783 statt, im April erst war Karls dritte Frau Hildegard gestoben, im Juni seine Mutter Bertrada. Zum Zeitpunkt der Hochzeit soll Fastrada 18 Jahre alt gewesen sein, König Karl war schon 40. Königin Fastrada war wohl nicht nur jung sondern auch von einer besonderen Schönheit. Wie viel Einfluss Königin Fastrada auf das politische Geschehen gehabt hatte, lässt sich kaum noch sagen, es wird aber ab und an berichtet, er sei groß gewesen und sie habe ihn gegen die Sachsen getrieben. So berichtet der Karl-Chronist Einhard, ihre Grausamkeit wäre es gewesen, wegen der Karl gegen die Sachsen seine sonst gewohnte Milde nicht habe walten lassen. 785 ließ dieser 4500 nach einer Schlacht enthaupten (Blutgericht von Verdun an der Aller).

Kinder Fastrada und Karl der Große

Mit Fastrada hatte Karl der Große zwei Töchter.
Theodora, geboren um 785, gestorben am 9. Januar 844 oder 853, seit 814 Äbtissin von Argenteuil.
Hiltrud, geboren 787, gestorben nach 800, vermutlich erst nach 814.
Ein Sohn wird nicht geboren. Für Königin Fastrada sicherlich ein Kummer. Für die Stabilität des Reiches aber ein Vorteil, so können Thronstreitigkeiten mit anderen Söhnen Karls gar nicht erst entstehen.


Tod Fastrada

Fastrada war keine lange Zeit an der Zeit von Karl dem Großen vergönnt, sie galt als kränklich. Während der Synode von Frankfurt starb sie und wurde nicht wie sonst üblich in der Basilika Saint-Denis oder in der Abtei St. Arnulf bei Metz beigesetzt, wie es der fränkischen Tradition entsprochen hätte, sondern im Stift St. Alban vor Mainz.

Fastradas Grabstein wurde nach der Zerstörung des Klosters im Jahre 1552 in den Mainzer Dom verbracht und findet sich an der Wand im südlichen Seitenschiff. Die ursprüngliche Grabschrift stammte von Theodulf von Orléans und war in griechisch-lateinischen Hexametern abgefasst. Aufgrund der Diktion des Lateinischen der im Dom befindlichen Platte, muss davon ausgegangen werden, dass diese Inschrift nicht im 9. Jahrhundert entstanden sein kann, sondern von einem spätmittelalterlichen Anonymus stammt. Thedulf schrieb in der Grabinschrift für Königin Fastrada: "De medio quam mors frigida flore tulit." - Der kalte Tod hat sie in der Blüte ihrer Jahre hinweggerafft.

Der Ring der Fastrada

Der Legende nach soll Fastrada eine Fee oder Hexe aus dem Osten gewesen sein. Der Aachener Dom soll über einen Zauberteich errichtet worden sein, auf dessen Grund der Ring Fastradas liege. Jeder, der den Brunnen bei Mondschein besuchte, wurde von seinem Zauber gefesselt und verspürte den Drang, immer wieder dorthin zurückkehren zu wollen. Die Brüder Grimm berichten vom Ring der Fastrada. In dieser Legende ist Fastrada allerdings eine Frau aus dem Volke. Sie hatte den König so verliebt in sich gemacht, dass dieser auch nach ihrem Tod sie nicht gehen lassen wollte. Der Leichnam soll bereits zu stinken begonnen haben, als Erzbischof Turpin den Grund für die Leidenschaft von Karl erfahren wollte und bei Abwesenheit des Königs das Zimmer der Leiche durchsuchte und auch vor dem Leichnam nicht halt machte. Er entdeckte nicht, erst im Mund unter der Zunge der gestorbenen Fastrada fand er einen Ring. Den nahm der Erzbischof weg. Danach kehrte Karl zurück in das Zimmer und war erstaunt wie nach langem Aufwachen aus tiefem Schlaf, was der Leichnam der Frau darin noch solle. Die Bestattung konnte endlich vorgenommen werden. Der Erzbischof fürchtete aber die Macht des Ringes und war ihn in einen See nahe bei der Stadt, damit er nicht in unrechte Hände falle. Das hatte wiederum Folgen, denn nun gewann Karl den Ort so lieb, dass er nicht mehr aus der Stadt Aachen weichen wollte. Und so ließ er ein kaiserliches Schloss und ein Münster bauen, um in diesem nach seinem Tod begraben sein wollte.

Die Sage um den Ring der Fastrada entstand wohl in der Zeit nach dem Niedergang des Staufer-Reiches.


Nach Fastradas Tod blieb bleibt Kar der Große nicht lange ohne Ehefrau. 795 heiratet der König die alemannische Prinzessin Luitgard.


Begga von Heristal |

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