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Ulrika Eleonore von Schweden

Königin Ulrika Eleonore bestieg den schwedischen Königsthron nach dem Tod ihres Bruders König Karl XII. Allerdings endete ihre Regierungszeit recht schnell, sie wurde von ihrem eigenem Mann vom Königsthron verdrängt.

Ulrika Eleonore, geboren 23. Juli (nach dem julianischen Kalender) bzw. 2. Februar (nach dem gregorianischen Kalender) 1688 in Stockholm. Gestorben am 24. November bzw. 5. Dezember 1741 ebenfalls in Stockholm. Ulrika Eleonore war von 1718 bis 1720 Königin von Schweden und von 1718 bis 1719 Herzogin von Bremen-Verden. Ulrike Eleonore war die letzte Wittelsbacherin auf dem schwedischen Thron.

Familie Ulrika Eleonore

Die Eltern von Ulrika Eleonore waren König Karl XI. von Schweden und seiner Ehefrau Ulrike Eleonore von Dänemark. Das Paar hatte drei Kinder, die das Erwachsenenalter errichten:
Hedwig Sophia (1681-1708, verheiratet mit Friedrich IV., Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorp),
den Thronfolger Karl XII. (1682-1718, König von Schweden 1697 bis zu seinem Tod 1718)
und eben das jüngste Kind, die 1688 geborene Ulrike bzw. Ulrika Eleonore.

Ihr Bruder Karl war nach dem Tod des Vaters als 15jähriger auf den schwedischen Königsthron gekommen. Eine Regentschaft lehnte der junge Mann ab, er krönte sich, für die damalige Zeit ein Regelbruch, selbst zum schwedischen König. König Karl XII. starb im Dezember 1718 ohne geheiratet zu haben oder Kinder zu hinterlassen.

Ulrika Eleonore wird Königin von Schweden

Da ihr Bruder Karl während fast seiner gesamten Herrschaftszeit mit dem Großen Nordischen Krieg beschäftigt war (1700 bis 1721) stand ihm seine jüngere Schwester Ulrika bereits ab 1713 zur Seite. Ab diesem Jahr nahm Ulrika Eleonore an Sitzungen des Senats teil. Mit der Einwilligung des Herrschers unterzeichnete sie auch fast alle Schriftstücke des Senats. Nur nicht die, die direkt an den König gerichtet waren.

König Karl XII. stirbt

Ende 1718 stirbt ihr Bruder Karl, er hinterlässt weder Frau noch Kinder. Ulrika Eleonore nutzt die Gelegenheit und überrumpelt den Senat in dem sie sich auf einem öffentlichen Reichstag in Uddevalla zur neuen Königin bestimmen lässt. Während der schwedische Reichstag zustimmt und der Senat sich überrumpeln lässt, kommt aber Widerstand vom Kriegsrat. Dieser ist in der damaligen Zeit nach dem Tode von König Karl XII. die einzige machtvolle Verwaltung in Schweden. Der Kriegsrat besteht auf einer Wahl des Herrschers. Eine ererbte Thronfolge wird von diesem abgelehnt.

Ulrika Eleonore muss der vom Kriegsrat vorgeschlagenen Verfahrensweise zustimmen. Sie wird dann offiziell am 23. Januar 1719 zur Königin von Schweden gewählt und am 17. März 1719 in Uppsala gekrönt. Das Machtzentrum liegt aber nun in den Händen des Reichstags.

Ulrika Eleonore versucht mit ihrem Mann Friedrich von Hessen-Kassel, die beiden sind seit 1715 verheiratet, in Schweden zu regieren. Der Reichstag widersetzt sich der Königin aber. Dennoch erhält ihr Gatte immer mehr politischen Einfluss. Und als Ulrika schließlich mit einigen Senatsmitgliedern Probleme bekam, schlägt sich ihr eigener Ehemann auf die Seite ihrer Kontrahenten und gewinnt schließlich das Vertrauen dieser.

Abdankung der Königin

Am 29. Februar 1720 dankt Königin Ulrika Eleonore zugunsten ihres Mannes Friedrich von Hessen-Kassel ab. Dieser, der einzige Hesse auf dem schwedischen Thron, wird zu König Friedrich I. An die Abdankung von Königin Ulrika Eleonore ist die Bedingung geknüpft, dass sie wieder Königin werden würde, wenn ihr Mann vor ihr sterben sollte. Friedrich von Schweden überlebt seine Frau aber um zehn Jahre.

Gerüchte Tod von König Karl XII.

König Karl war bei der Belagerung von Frederikshald von einer Gewehrkugel getroffen worden und gestorben. Der König war unverheiratet, kinderlos und hatte seine Nachfolge nicht geregelt. Und so gibt es auch Historiker (aber natürlich auch Zeitgenossen), die die Ansicht vertreten, ein Komplott wäre gegen den König geschmiedet worden, beteiligt daran sein eigener Schwager, Friedrich von Hessen Kassel.

Ulrika Eleonore nach der Abdankung

Nach dem Königin Ulrika Eleonore den Thron und die Macht ihrem Mann überlassen hat, kümmert sie sich mehr um Wohltätigkeitsangelegenheiten in Schweden. Zwei Mal übernimmt Ulrika allerdings in Schweden wieder die Regierungsverantwortung. Einmal 1731, Friedrich weilt im Ausland, und dann 1738, der König ist krank.

Nachkommen Ulrika Eleonore von Schweden

Die Ehe zwischen Ulrika Eleonore und Friedrich bleibt kinderlos, Ulrika stirbt ohne Nachkommen.
Friedrich war vor seiner Heirat mit der schwedischen Prinzessin bereits verheiratet gewesen, seine erste Frau Luise stirbt aber nach fünf Jahren ebenfalls ohne dass das Paar Nachkommen gehabt hätte. Friedrich hatte allerdings noch eine Mätresse, die Gräfin Hedvig Taube, mit der er eine Reihe von unehelichen Kindern zeugt. Diese werden zwar zu Grafen und Gräfinnen von Hessenstein erhoben, von der Erbfolge in Schweden sind die unehelichen Kinder aber ausgeschlossen.
Sein Nachfolger auf dem schwedischen Königsthron wird schließlich Adolf Friedrich, einem entfernten Verwandten des Königshaus, der mit Luise Ulrike von Preußen, einer Schwester Friedrichs II., dem Großen.

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