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Teresa von Ávila

Teresa von Avila (1515 - 1582) ist bis heute die am meisten gelesene Mystikerin. Die spanische Ordensfrau trat gegen den Willen ihres Vaters in ein Kloster ein und wurde zur großen Visionärin und Ordensgründerin. Die Gelehrte, Schriftstellerin und Mystikerin war die erste Frau, die zur Kirchenlehrerin erhoben wurde.

Teresa von Ávila, im Deutschen auch Theresa von Avila oder auch Theresia von Avila, sie selbst hatte den Ordensnamen Teresa von Jesus gewählt, war eine spanische Mystikerin, Heilige und Kirchenlehrerin. Sie ist auch unter den Namen die große Theresa und Heilige Theresa bekannt.

Teresa von Avila wurde als Teresa Sánchez de Cepeda y Ahumada am 28. März 1515 in Ávila (Kastilien, Spanien) geboren. Sie starb am 4. Oktober 1582 in Alba de Tormes in der Nähe von Salamanca. Sie lebte als Karmelitin und hatte einen Ruf als Mystikerin. In der Katholischen Kirche wird Teresa von Avila als Heilige aber auch als Kirchenlehrerin verehrt. Auch in der anglikanischen und in der evangelischen Kirche ist ihr ein Gedenktag gewidmet. Ansehen errang Teresa von Avila auch als Reformatorin des Karmeliterordens und als eine der Gründerinnen der Unbeschuhten Karmeliten neben Johannes vom Kreuz. Sie war Autorin der Gegenreformation und Theologin und beschäftigte sich als solche mit dem kontemplativen Leben durch mentale Gebete.

Heilige Teresia von Avila, Darstellung mit Taube und Schriftfeder.
Heilige Teresia von Avila, Darstellung mit Taube und Schriftfeder.
Teresa gilt als große Mystikerin. Sie wurde bereits 1614 seliggesprochen und 1622, 40 Jahre nach ihrem Tod, durch Papst Gregor XV. heiliggesprochen. Im Jahr 1617 wurde Teresa von Ávila zudem zur Schutzpatronin von Spanien erklärt. Nach diversen Streitigkeiten mit den Santiago-Rittern war sie diesen offiziellen Titel wohl aber wieder los. Seit 1944 ist die Heilige Teresa zudem die Schutzheilige der Schachspieler und seit 1965 die Patronin der hispanischen Schriftstellerin. In Spanien wurde sie 1963 zudem noch zur Bürgermeisterin der Stadt Alba de Tormes ehrenhalber ernannt.

Ihre Bücher sind wichtiger Teil der spanischen Renaissance-Literatur aber auch der christlichen Mystik und der christlichen Meditationspraxis. Zu ihren wichtigen Werken gehört ihre Autobiografie (Das Leben der Teresa von Jesu sowie ihre banbrechenden Arbeiten El Castillo Interior (Die innere Burg) und Camino de Perfección (Der Weg der Vollkommenheit).

Am 27. September 1970 wird Teresa von Avila zudem als erste Frau in der Geschichte der Kirche zur Kirchenlehrerin erklärt. Weitere Ehrungen der Heiligen Teresa sind ihre Ernennungen zur Mitpatronin Spaniens 1627 (neben Santiago, dem heiligen Jakobus, ein Titel, der ihr von Jakobusrittern allerdings streitig gemacht wurde) und zum Ehrendoktor der Universität Salamanca am 4. März 1922.

Leben der Teresa von Ávila


Familie und erste Jahre vor dem Klostereintritt

Geboren wurde Teresa de Alhumada im Jahre 1515 in Avila (Kastilien). Ihr Großvater väterlicherseits war ein sephardischer Jude aus Toledo, der 1485, sieben Jahre bevor die Juden in Spanien vor die Wahl gestellt wurden zu Konvertieren oder das Land zu verlassen, zum Christentum übertreten war.

Teresa von Avila - Glasfenster im Kloster der Menschwerdung. Darstellung der Heiligen im Gebet vertieft.
Teresa von Avila - Glasfenster im Kloster der Menschwerdung.
Der Großvater erwarb auch einen Adelsbrief, damit gehörte die Familie der Teresa de Alhumada zum niedrigen Adel Spaniens. Von Toledo zog die Familie nach Ávila, dort sollte ein neues Leben begonnen werden. Als Marranos bzw. Conversos (auch Neuchristen genannt) stand die Familie häufig im Blickpunkt der spanischen Inquisition, da immer der Generalverdacht bestand, dass die Neuen Christen heimlich zu ihrem ursprünglichen Glauben, dem Judentum, zurückgekehrt seien.

Der Vater von Teresa, Alonso Sánchez de Cepeda wurde 1480 geboren. Beim Übertritt der Familie zum Christentum war dieser fünf Jahre alt geworden. In einer ersten Ehe hatte er bereits zwei Kinder, 1508 heiratete er dann Doña Beatriz de Ahumada, die Mutter der Teresa von Ahumada. Insgesamt zehn Kinder wurden geboren, Teresa war das dritte Kind. Der Familie gelang es sich in der christlichen Gesellschaft zu assimilieren.

Teresa will Märtyrerin werden

Als Teresa sieben Jahre alt war soll sie, fasziniert von Geschichten über Heilige, mit ihrem etwas älteren Bruder Rodrigo von zu Hause weggelaufen sein, um das Martyrium unter den Mauren zu erleiden. Ihr Onkel entdeckte die beiden Kinder jenseits der Stadtmauer und brachte sie zurück nach Hause. Der Plan als Märtyrerin zu sterben war damit gescheitert.

Religiöse Krise nach dem Tod der Mutter

Teresas Mutter starb 1528. Schon die Mutter hatte gerne die damals üblichen Ritterromane gelesen und so vertiefte sich die 13jährige nach dem Tod ihrer Mutter ebenfalls in diese Lektüre. Aber die Mutter achtete auch auf einen fromme Erziehung, der Vater hingegen, dass Theresa lesen und schreiben lernte. In der Zeit des Todes ihrer Mutter geriet sie auch in eine religiöse Krise. 1531 heiratete ihre ältere Halbschwester, im gleichen Jahr brachte ihr Vater die nun 16jährige Teresa in das Kloster der Augustinerinnen Santa María de la Gracia in Ávila. Dort sollte das junge Mädchen weitere Erziehung genießen. Nach nur 18 Monaten musste Teresa das Kloster aus gesundheitlichen Gründen aber wieder verlassen.

Um wieder Gesund zu werden kam Teresa bei ihrer Schwester unter. Dort stieß sie auf einige Bücher ihres Onkels, darunter auch die Briefe des Kirchenvaters Hieronymus.

Teresa von Avila entscheidet sich für ein Leben im Kloster

Teresa entschied sich dafür ins Kloster zu gehen. Die Gründe waren vielschichtig. Zum einen hatte die nun junge Frau einen echte Christusbeziehung entwickelt, zum anderen sollen Höllenangst aber auch die Alternative eine Rolle gespielt haben. Teresa hätte sonst nur die damalige ungünstige Situation einer verheirateten Frau als weiteren Lebensweg wählen können.

Gegen den Willen ihres Vaters trat Teresa dann am 2. November 1535, im Alter von 20 Jahren, in den Karmel von der Menschwerdung (Santa María de la Encarnación) in Ávila ein. Zu dieser Zeit lebten in diesem Konvent knapp 40 Schwestern. Die Zahl sollten in den nächsten 15 Jahren auf über 190 steigen, in Spanien herrschte damals ein immenser Frauenüberschuss. Wer nicht heiraten konnte, dem blieb meist nur der Weg ins Kloster.

Zwei Jahre nach ihrem Klostereintritt, am 3. November 1537 legte Teresa ihr Ordensgelübte ab.

Ein Jahr später erkrankte Teresa erneut. Woran genau, ist heute nicht bekannt. Die Spekulationen reichen von Epilepsie, depressiver Veranlagung bis hin zu Brucellose, einer Infektionskrankheit, zu der heute auch das Mittelmeerfieber und das Maltafieber gezählt wird.

Teresa von Ávila war auf dem Weg zu einer Heilerin. Auf dem Weg dorthin machte sie erneut Bekanntschaft mit der Bibliothek ihres Onkels väterlicherseits, Pedro Sánchez de Cepeda. Bei diesem hatte sie Jahre zuvor schon die Briefe des Kirchenvaters Hieronymus gelesen, nun las sie hier das Tercer abecedario Espiritual (Drittes geistliche ABC) des Franziskaner Francisco de Osuna (um 1492 bis etwa 1541, mystischer Theologe und Ordensreformator, der mit seinen Werken nicht nur Teresa von Ávila sondern auch Johannes vom Kreuz beeinflusste). Das Werk bestärkte Teresa in dem von ihr schon lange praktiziertem innerem Beten.

Im Juli 1539 kehrte Teresa von Avila in ihr Kloster zurück. Sie war todkrank und fiel im August in eine dreitägige todesähnliche Starre. Man hielt sie bereits für tot und betete bereits Totengebete für sie. Sogar das Grab wurde bereits ausgehoben. Drei Jahre lang war Teresa danach mehr oder weniger gelähmt.

Erneute Krise

1542 ging es der jungen Ordensfrau zwar dann gesundheitlich besser, aber sie machte erneut eine religiöse Krise durch und gab auch das innere Beten auf. Sie hielt sich selbst zu schlecht für dieses Verweilen bei einem Freund. Nach dem Tod ihres Vaters im Dezember 1543 lernte sie dann Pater Vicente Barrón OP kennen. Dieser befreite sie dann von diesem Irrtum, zu schlecht für die innere Beterei zu sein.

Auf Anordnung der Oberin des Klosters nahm Teresa nach ihrer teilweisen gesundheitlichen Wiederherstellung dann auch wieder am Klosterleben teil. Dazu gehörte auch der Umgang mit den Besuchern des Klosters. Teresa litt darunter, denn dieses oberflächliche Interesse stand ihrem Wunsch, sich ganz auf Gott einzulassen, entgegen. Im Karmeliterkloster der Menschwerdung war wohl das Gebet in den Hintergrund getreten. Täglich kamen viele Besucher, darunter auch viele von hohem sozialen und politischen Rang, die die Einsamkeit des Klosterlebens aushebelten.

Zweite Bekehrung Teresa von Avila

Theresia von Avila - Bild von Peter Paul Rubens
Gemälde von Peter Paul Rubens von der Heiligen Thersia.
1554 erlebte sie dann in der Fastenzeit ihre sogenannte Zweite Bekehrung, das sie wohl selbst als neues Leben beschrieb. In den folgenden Jahren erlebte sie erste tiefe Gebetserfahrungen und Visionen, die sie, verunsichert durch unfähige Beichtväter, in Angst und Schrecken versetzen, doch erhielt sie von kundigen Dominikanern und Jesuiten, unter anderen Francisco de Borja (1510-1572, dritter General der Jesuiten, Urenkel von Papst Alexander VI. und Urenkel König Ferdinand II. von Aragon), Aufklärung und Hilfe. In diese Zeit fielen die ersten Aufzeichnungen für ihre Selbstbiographie. Verschiedene Freunde und damalige Weggefährten versuchten wohl der jungen Frau einzureden, dass ihr neugewonnenes Wissen teuflischen Ursprungs und nicht göttlichen Ursprungs sei. Teresa von Avila ließ sich zunächst davon in die Irreleiten und quälte sich auch selbst, erst Francisco de Borja half ihr auf den richtigen Weg zurück.

Zu ihrer weiteren spirituellen Erfahrung gehörte dann die Verzückung von 1559 und die sogenannte Höllenvision im Jahr 1560. Von der Verzückung berichtete Teresa als von einer Vision, bei der ihr ein Engel mit dem Pfeil der göttlichen Liebe das Herz durchbohrt habe. Von dieser Vision berichtete die Ordensschwester ausführlich in ihrer Autobiographie. Der Bericht inspirierte den Künstler Giovanni Lorenzo Bernini zu seiner berühmten 350 Zentimeter großen Skulptur Die Verzückung der heiligen Theresa. Die Status befindet sich heute in der Kirche Santa Maria della Vittoria in Rom.

Teresa von Avila als Reformerin

Noch im selben Jahr hielt sie mit Freundinnen und Verwandten die sogenannte Gründungssitzung in ihrer Klosterzelle ab. Bei dieser wurde der Wunsch ausgesprochen, eine Gemeinschaft nach Art der sogenannten Descalzos (Unbeschuhten) zu gründen. Descalzos wurden damals die Anhänger von Reformbewegungen innerhalb ihrer jeweiligen Orden genannt.

Ziel war es wohl wieder zur inneren Einkehr und Ruhe im Klosterleben zurückzukehren und das Gebet wieder in den Vordergrund zu stellen. Die Laxheit, die sich in ihrem Karmeliterkloster verbreitet hatte, sollte korrigiert werden. Die früheren strengen Regeln wieder hergestellt werden.

Der Bischof von Ávila, Álvaro de Mendoza, unterstützte Teresa und so erhielt diese schließlich von Papst Pius IV. die Erlaubnis in Ávila ein Kloster zu gründen. Der Konvent vom Heiligen Josef (Convento de San José) wurde schließlich am 24. August 1562 errichtet. Genannt wurden sie Unbeschuhte Karmelitinnen. Dieser ersten Klostergründung folgten noch 16 weitere für Frauen. In Zusammenarbeit mit Johannes vom Kreuz wurde Teresa dann aber auch die Gründerin des männlichen Zweigs der Teresianischen Karmels.

Im August/September 1568 führte sie in Valladolid Johannes vom Kreuz sorgfältig in ihre neuen Ziele ein, deren Kennzeichen ein geschwisterlicher Lebensstil, Einübung ins Ich-Sterben (Freiwerden vom Ego) und vor allem Pflege einer intensiven Freundschaft mit Gott waren; dem Ganzen sollte Demut – verstanden als ständiges Bemühen um Selbsterkenntnis – zugrunde liegen. Das gängige Reformideal der Descalzos in Kastilien damals war – im Gegensatz zu Teresas – Rigorismus. Dieser setzte auf aufsehenerregende Bußübungen wie die Selbstgeißelung, extremes Fasten und totales Abstinenzgebot.

1571 wurde Teresa dann zur Priorin des Karmels von der Menschwerdung ernannt. In dieses Kloster war Teresa ursprünglich eingetreten. Die Ernennung zur Priorin geschah gegen den Willen der Teresa aber auch gegen den Willen der Schwestern. In diesem Konvent waren inzwischen 200 Schwestern, bei ihrem eigenen Eintritt Jahre zuvor waren es gerade einmal 15 gewesen. Teresa von Ávila holte sich Johannes vom Kreuz als Unterstützung. Mit ihrer auf suavidad (Sanftheit) und nicht auf dem damals üblichen Rigorismus beruhenden geistlichen Führung gelang es Teresa in diesem Konvent eine wirkliche Erneuerung durchzuführen.

Gegenwind für Teresa de Avila

Dennoch machten ihre Gegner noch einmal mobil und es gelang ihnen weitere Klostergründungen zu verbieten. Teresa von Avila zog sich 1576 nach St. Jose in Toledo zurück. Ihre Freunde und Weggefährten sahen sich großen Prüfungen ausgesetzt. Ein Briefwechsel mit König Philipp II. von Spanien führte aber 1579 dazu, dass die Prüfungen der Inquisition gegen sie fallen gelassen wurden und ihr weitere Reformen und Gründungen erlaubt wurden.

1582 erfolgte die letzte Gründung eines Tersianischeh Karmels in Burgos durch Teresa selbst. Auf dem Heimweg in den Karmel vom hl. Josef in Avila wurde Teresa dann nach Alba de Tormes gerufen. Dort sollte sie der jungen Herzogin von Alba bei deren Niederkunft bestehen.

Tod der Teresa von Ávila

Am 20. September 1582 kam Teresa in Alba de Tormes todkrank an. Sie starb im dortigen Karmeltinnenkloster am 4. Oktober 1582 oder in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages, dem 15. Oktober 1582 und wurde am 15. Oktober 1482 beerdigt. Teresa starb in den Armen einer Mitschwester, der Ana de San Bartolomé (1549-1626, Karmeliterin, Mystikerin, führte die Arbeit von Teresa de Avila in Frankreich und den Niederlanden fort). Die Gregorianische Kalenderreform hatte einen Sprung vom 4. auf den 15. Oktober nötig gemacht. Theresia von Avila starb damit wohl am letzten Tag der Gültigkeit des Julianischen Kalenders. Der Tag ihres Begräbnisses wurde später dann auch ihr Gedenktag.
An ihrem Todestag war Theresia 67 Jahre alt.

Neun Monate nach ihrem Tod wurde ihr Sarg geöffnet und ihr Körper unversehrt und ganz vorgefunden worden sein. Im November 1585 wird der Sarg zunächst nach St. Joseph gebracht, nach einer Beschwerde des Herzog von Alba in Rom kommen die sterblichen Überreste der Heiligen Teresa wieder zurück nach Alba de Tormes.

Reliquien der Teresa von Avila

Allerdings ist der Körper der Heiligen nicht mehr ganz vollständig. Körperteile wurden als Reliquien getrennt und verstreut. So soll der rechte Fuß und ein Teil des Oberkiefers der heiligen Theresia in Rom sein. Die linke Hand hingegen befindet sich in Lisabon. Die rechte Hand und die linke Hand wurden nach Ronda in Spanien gebracht. Der linke Arm und das Herz blieben in der Kirche der Verkündigung in Alba de Tormes. Hier befindet sich auch der Rest der Heiligen, in einem Marmorgrab in der Kirche, bewacht von zwei Engeln.
Ein Finger befindet sich in der Kirche Unserer Liebenden Frau in Paris und ein Finger wurde als Reliquie nach Sanlucar de Barrameda verbracht. Andere Finger und Überreste sollen in ganz Spanien aber auch in anderen Kirchen außerhalb Spaniens als Reliquien verehrt werden.

Letzte Worte der Teresa von Avila

Die letzten Worte der Teresa von Avila sollen gewesen sein: Gott, es ist Zeit zu gehen.

Nach ihrem Tod

40 Jahre nach ihrem, Tod, im Jahre 1622, wurde Teresa von Avila von Papst Gregor XV. Heilig gesprochen. Bereits 1617 war sie von den Cortes zur Schutzpatronin ernannt worden. Gemeinsam mit der Heiligen Katharina von Siena wurde Teresa von Avila 1970 von Papst Paul VI. zur Kirchenlehrerin erhoben. Nach ihrem Tod beeinflusste ihre Mystik viele weitere Theologen der folgenden Jahrhunderte. So Franz von Sales (1567-1622, spanischer Ordensgründer, Mystiker und Kirchenlehrer), François Fénelon (1651-1715, französischer Erzbischof und Schriftsteller) und die Port Royal de Champs Bewegung in Frankreich.

Schutzpatronin von Spanien

Teresa von Avila
Heilige Teresa von Avila
Teresa von Avila gilt als Schutzpatronin von Spanien. Die Frage, wer Schutzpatron bzw. Schutzpatronin des Landes werden sollte, wurde in den 1620er Jahren in Spanien wohl heftig diskutiert. Bis dahin war wohl Santiago Matamoros (Santiago, der Maurentöter), der bei einer Schlacht 844 des Christen zum Sieg über die Mauren verhalf, als Schutzheiliger des Landes verehrt worden. Aber auch die heilige Teresa hatte ihre Anhänger. Am Ende obsiegten wohl die Anhänger, die Santiago zum Schutzheiligen ernennen wollten. Und im November 1760 ernannte Papst Clemens XIII. diesen auch offiziell zum Schutzpatron des Landes. Und heute noch wird Jakobus der Altere, wie Santiago im Deutschen heißt, als spanischer Schutzpatron verehrt. Teresa von Avila hat aber stets ihre eigene Anhänger in diese Frage gehabt und wurde auch weiterhin als Schutzheilige Spaniens verehrt.

Gedenktage der Teresa von Avila

Katholisch: 15. Oktober, Gebotener Gedenktag im allgemeinen Römischen Kalender
Anglikanisch: 15. Oktober
Evangelisch: 15. Oktober (Gedenktag im Evangelischen Namenskalender).

Darstellung der Teresa von Avila

Dargestellt wird Teresa von Avila in der christlichen Ikonographie im braunen Habit der unbeschuhten Karmelitinnen mit weißem Chormantel und schwarzem Schleier. Als Attribute hat sie Buch und Feder, mit einem Herzen mit dem Christusmonogramm, mit Geißel, Dornen und Pfeil, mit der Taube des heiligen Geistes.

Eine der berühmtesten Darstellungen ist die Marmorstatue Gian Lorenzo Berninis in der römischen Kirche Santa Maria della Vittoria. Sie zeigt Teresa in der mystischen Verzückung bei der Transverberation (religiöse Ekstase).

Gaspar de Crayer malte die Vision, in der Maria und Josef Teresa ein weißes Gewand und eine wunderschöne Goldkette […] mit einem sehr wertvollen Kreuz daran schenkten.

Es gibt eine spanische Mini-Serie über das Leben der der Heiligen aus dem Jahre 1984, Teresa de Jesús. Die Miniserie umfasst acht Episoden über das Leben der Heiligen. Hier ein kleiner Ausschnitt aus diesem Film:
Und hier Teil 1 und Teil 2 des Films über Teresa de Jesus: Teresa de Jesu Film

Mystik der Teresa von Avila

Zu der Mystik der Teresa von Avila gehörte als Grundgedanke der Aufstieg der Seelen in vier Stufen (Autobiographie, Kapitel 10 bis 22). Die erste Stufe ist dabei das innere Gebet, die fromme Betrachtung bzw. Konzentration, ein Gespräch und Austausch unter engen Freunden. Die zweite Stufe ist das Gebet der Stille. Es folgt die Hingabe der Vereinigung. Die letzte Stufe ist dann die Hingabe der Ekstase oder Verzückung, ein passiver Zustand, in dem das Gefühl für den Körper verschwindet.

In ihrem Buch des Lebens vergleicht Teresa de Avila diese vier Stufen auch mit der Bewässerung eines Gartens. Die erste Stufe ist dabei die Bewässerung mit Wasser aus einem Brunnen. Die zweite Stufe die Bewässerung mit Hilfe eines Wasserrades und in der dritten Stufe wird mit Wassergräben dafür gesorgt, dass der Garten genug Wasser erhält. In der vierten Stufe wird die ausreichende Versorgung mit Wasser durch Regen, mit Wasser vom Himmel, sicher gestellt.

Die Heilige Teresa ist eine der bedeutendsten Autorin über das innere Gebet. Ihre Schriften zu diesem Thema sind innerhalb der mystischen Theologie einzigartig. In ihrem Schriften zu diesem Thema beschäftigt sich Teresa auch mit ihren persönlichen Erfahrungen und gibt tiefe Einblicke und lässt Analysen folgen.

Prager Jesulein

Das Prager Jesulein oder auch Prager Jesuskind ist einees der bekanntesten wundertätigen Gnadenbilder Jesu. Es befindet sich heute in einem Karmelitenkloster in Prag. Das Werk eines unbekannten Künstlers aus dem 16. Jahrhundert zeigt das Jesuskind im Alter von etwa drei Jahren. Die Wachsfigur ist etwa 45 Zentimeter groß. Ursprünglich befand sich das Prager Jesuskind im Besitz der spanischen Adelsfamilie Manrique de Lara. Der Legende nach soll Teresa von Avila auch im Besitz des Prager Jesulein gewesen sein. Beweise dafür gibt es aber nicht, die lokale Legende entstand früh.

Zitate Teresa von Avila

Ich lebe, ohne in mir zu leben und ein so erhabenes Leben erhoffe ich, daß ich sterbe, weil ich nicht sterbe.
Ich vermag nicht einzusehen, wie man Demut ohne Liebe oder Liebe ohne Demut habe oder haben könne.
Würden wir nichts anderes sehen als auf den Weg, so wären wir bald am Ziel.
Unglücklich ist, wer nicht weiß, was lieben heißt.
Wie selten sind doch die Menschen, die das, was sie tun, ganz tun.
Der Herr sieht nicht so sehr auf die Größe der Werke als auf die Liebe, mit der sie getan werden.
Gott will, daß der Mensch seinen Spaß hat.
Nichts soll dich beunruhigen; nichts ängstige dich. Wer Gott hat, dem fehlt nichts. Gott allein genügt.
Wenn die Liebe vollkommen ist, so hat sie auch die Kraft.
Es ist etwas sehr Großes, ein freies Herz und ein ruhiges Gewissen zu haben.
Die Überschrift meines Lebens sollte lauten: Die Erbarmung Gottes.
Ich hatte viele Freunde, die mir zum Fallen halfen, beim Aufstehen jedoch war ich ganz allein, so daß ich staune, daß ich nicht für immer liegenblieb.
Will eine Ehefrau mit ihrem Manne im Frieden leben, so muß sie sich, wie man sagt, ihm anbequemen; sie muß sich traurig zeigen, wenn er traurig ist, und fröhlich, wenn er fröhlich ist, auch wenn sie es niemals wäre. Dies ist eine Knechtschaft.
Eine Frau, die sehr unglücklich verheiratet ist, leidet oft schwer, ohne bei jemand Trost zu suchen, weil sie fürchtet, ihr Ehemann möchte es erfahren, wenn sie etwas sagen oder sich beklagen würde.
Ich staune über den Schaden, den der Verkehr mit Verwandten verursacht. Meines Erachtens kann nur der es glauben, der es selbst erfahren hat.

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Ich möchte unsere Seele als eine Burg betrachten, die aus einem einzigen Diamanten oder einem sehr klaren Kristall besteht und in der es viele Gemächer gibt. (erster Satz in ihrem Buch Die Innere Burg)

Die große Teresa und die kleine Theresia

Teresa von Avila (1515 - 1582), Teresa de Jesús, eigentlich Teresa de Cepeda y Ahumada, genannt Teresa die Große, spanische Mystikerin, reformierte den Karmeliterorden, katholische Heilige. Teresa von Avila wird die große Teresa genannt, um sie von der heiligen Theresia vom Kinde Jesus zu unterscheiden, die dementsprechend auch als kleine Therese bezeichnet wird. Die kleine Therese von Lisieux lebte 1873 bis 1897 in Frankreich und war eine Nonne der Unbeschuhten Karmelitinnen. 1925 wurde die kleine Therese heilig gesprochen und 1997 wie ihre große Namensvetterin zur Kirchenlehrerin ernannt.

Werk der Heiligen Teresa von Avila

Vida, deutsch: Das Buch meines Lebens, Autobiographie Teresa von Avila. Sie vollendete das Werk über ihr Leben im Jahre 1565.
Camino de Perfección, deutsch: Weg der Vollkommenheit, 1566/1567
Meditaciones sobre los Cantares, deutsch: Gedanken zum Hohen Lied, Gedichte und kleinere Schriften
Moradas del Castillo interior, deutsch: Wohnungen der Inneren Burg, 1577 (Die innere Burg
Libro de las fundaciones, deutsch: Das Buch der Gründungen
Von ihren mehreren hunderten Briefen sind wohl nur 400 Briefe der Teresa von Avila der Nachwelt erhalten geblieben.

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Biographie Teresa von Avila: Teresa von Avila: Die Agentin Gottes 1515-1582

Kirchenlehrerinnen

Neben Teresa von Avila wurden noch folgende Frauen zu Kirchenlehrerinnen ernannt: Hildegard von Bingen, Katharina von Siena und Therese von Lisieux (auch bekannt als kleine Theresia). Ingesamt kennt die katholische Kirche 35 Kirchenlehrerinnen und Kirchenlehrer. Darunter auch Kyrill von Alexandria, einem Gegenspieler der Hypatia.

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