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Bertrada die Jüngere

Bertrada, auch Bertha, die Jüngere, die Mutter von Karl dem Großen, verheiratet mit Pippin. Versuchte zwischen ihren Söhnen Karl und Karlmann zu vermitteln.

Bertrada die Jüngere auch bekannt als Bertha die Jüngere oder Berthruda wurde um 725 geboren, sie starb am 12. Juni 783 in Choisy (Département Oise). Bertrada war die Tochter des Grafen Heribert von Laon und Enkelin der Bertrada der Älteren und Mutter Karl des Großen.

Bertrada heiratet Pippin

741 wurde Bertrada, damals um die 16 Jahre alt, die Ehefrau des fränkischen Königs Pippin dem Jüngeren (gestorben 768). Um 747 kam der gemeinsame Sohn Karl, besser bekannt als Karl der Große zu Welt. Ein weiterer Sohn war der jüngere Karlmann. Vier weitere Kinder, darunter Gisela, die 788 Äbtissin von Chelles wird, sind bekannt. Weder Geburtsjahr noch Geburtsort von Karl dem Großen sind überliefert und lange galt der spätere Kaiser als illegitim, seine Eltern Bertrada und Pippin hatten die Ehe wohl lange geheim gehalten, da die beiden kirchenrechtlich zu eng verwandt gewesen waren. Erst lange nach der Geburt Karls des Großen wurde die Ehe seiner Eltern legitimiert.

Königin Bertrada

Pippin der Jüngere wird 751 König, Bertrada damit Königin. Pippins Vater selbst, Karl Martell war noch Hausmeier gewesen, mit der Wahl Pippins zum König begann die Königsherrschaft der Karolinger. In der Basilika Saint-Denis ließ sich Pippin am 28. Juli 754 noch einmal gemeinsam mit seinen Söhnen Karlmann und Karl von Papst Stephan II. zum König salben.

Königinwitwe Bertrada

Vor seinem Tod teilte Pippin sein Reich unter seinen noch lebenden Söhnen Karl und Karlmann (751-771) auf. Dies führte zu Konflikten zwischen Karl und Karlmann, Bertrada versuchte diese zu schlichten, scheiterte aber am Bruderzwist. 770 startete die Königinwitwe eine weitere Friedensaktion. Sie erzielte einen Ausgleich mit Tassilo von Bayern und dem Langobardenkönig Desiderius. Zur Sicherung des Friedens wurde Karl mit einer Tochter (Desiderata oder Gerperga) des Langobardenkönigs verheiratet, trennte sich aber schon bald wieder von dieser. Der Zwist zwischen Karlmann und Karl endete mit dem Tod des jüngeren Bruders 771 und damit endet auch Bertradas politische Rolle. Obwohl Karlmann eine Frau (Gerberga) und zwei Kinder hinterlässt, übernimmt Karl die Alleinherrschaft im Reich.

Bertrada lebt wohl bis zu ihrem Tod am Hof ihres Sohnes Karls. Dieser lässt sie 783 mit großen Ehren in der Saint Denis Basilika beisetzen.

Kinder von Bertrada der Jüngeren

Aus der Ehe mit Pippin dem Jüngerem.
747 Karl der Große, gestorben 814.
751 Karlmann I., gestorben 771.
757 Gisela, Äbtissin von Chelles (ab 788), gestorben 810.
759 Pippin, gestorben 761
? Rothaid, begraben in Abtei Sankt Arnulf in Metz
? Adelheid, begraben in St. Arnulf in Metz.

Bertha mit dem großen Fuß

Um Bertrada entstand ein karolingerischer Sagenkreis mit dem Titel Bertha mit dem großen Fuß (Regina pede aucae = Die Königin mit dem Gänsefuß). In diesem Sagenkreis verschmilzt Bertha mit der Göttin Perchta. Auch die Legende um die heilige Genoveva von Brabant geht auf die Erzählungen um Bertrada zurück. Von der Berthasage sind rund 20 Fassungen erhalten, die Geschichten entstehen meist im 13. Jahrhundert. In diesen Erzählungen wird sie teils als Tochter von Flore und Blanziflor (Flore und Blanscheflur) angegeben, fast immer aber als Braut im Wald ausgesetzt und gegen eine falsche Bertha ausgetauscht, bis die echte gefunden und wegen ihrer Füße, von denen einer größer ist als der andere, identifiziert werden kann.

Weitere Bertradas

In der Geschichte wurden bislang drei Bertradas bekannt. Neben Bertrada der Jüngeren waren das noch Bertrada die Ältere (660, gestorben nach 721), Mutter des Grafen Heribert von Laon und Gründerin der Abtei Prüm. Bertrada war Jüngere war eine Enkelin der älteren Bertrada.

Und Bertrada von Montfort (1070-1117), Tochter von Simon I. von Montfort L'Amaury und Anges von Évreuz, Stammutter der Anjou-Plantagent und des englischen Königshaus.

Siehe auch: Begga von Heristal, 620-692?, Stammmutter der Karolinger. Urgroßmutter von Pippin dem Jüngeren.

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