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Aphra Behn

Die englische Schriftstellerin Aphra Behn war die erste Frau der englischen Literatur, die sich mit Schreiben ihren Lebensunterhalt verdienen konnte.

Aphra Behn, geboren Aphra Johnson, 10. Juli 1640 in Wye, Kent, Großbritannien, gestorben am 16. April 1689 in London. Englische Schriftstellerin, Spionin und Feministin. Aphra Behn war die erste bekannte Frau in der Geschichte der englischen Literatur, die sich mit Schreiben ihr Lebensunterhalt verdienen konnte.

Familie von Aphra Behn

Aphra Behn war weder reich noch entstammte sie der Oberschicht. Mit ihrer Familie, ihr Vater Bartholomew Johnson war Friseur, reiste Aphra Behn 1663 in die Englische Zuckerkolonie Suriname, an der Küste von Venezuela. Hier sammelte sie Material, das sie später in ihrem bekanntesten Roman Oroonoko verarbeiten konnte und wird als Jugendliche Zeugin eines Sklavenaufstandes gegen die englischen Herren. In einigen Biographien wird die Reise von Aphra Behn und ihrer Familie nach Suriname in Zweifel gezogen, es gibt aber wohl genügend Hinweise, dass diese tatächlich stattgefunden hat.

Rückkehr nach England

Im Jahre 1658 kehrt sie als 18jährige zurück nach England. Im Jahr zuvor hatten die Niederlande die Kolonie Suriname von den Engländern erobert.

Aus Aphra Johnson wird Aphra Behn

Vermutlich im Jahre 1664 heiratete Aphra Johnson dann Mister Johan Behn, einen (vermutlich deutschen oder holländischen) Kaufmann. Allerdings verstarb dieser nur drei Jahre nach der Eheschließung. Vielmehr ist über diese Ehe nicht bekannt. Dennoch war diese ein Wendepunkt in ihrem Leben. Statt sich wieder zu verheiraten, eine erneute Heirat lehnte Aphra Behn ab, entschied sie sich einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. In einigen Biographien wird die Ehe von Aphra Johnson mit Mister Behn allerdings bezweifelt, sie habe diese nur erfunden, um den gesellschaftlichen Status einer Witwe zu erhalten.

Arbeit als Spionin für den König

Aphra Behn hatte auch Verbindungen zum englischen Königshof. Als Unterstützerin der Monarchie arbeitete sie auch Mitte der 1660er Jahre als Spionin für Karl II. in Holland und den Spanischen Niederlanden. In Antwerpen soll Aphra Behn während des Krieges mit Holland (1665-1667) unter dem falschen Namen Astrea als Spionin gearbeitet haben. Allerdings erhielt sie für ihre Spionagearbeit keine Bezahlung und so musste Aphra Behn 1668 wegen Schulden ins Gefängnis.

Erster kommerzieller Erfolg als Schriftstellerin

1670 wurde dann ihr erstes Theaterstück, The Forced Marriage erfolgreich aufgeführt. Offenbar kann Aphra Behn von da an von der Literatur leben.

Aphra Behn - Gegnerin der Sklaverei und Feministin

Bekannt war Aphra Behn bei ihren Zeitgenossen auch als Gegnerin der Sklaverei. In ihrem Roman Oroonoko schilderte sie als erste die Schrecken der Sklaverei. Zudem war sie eine Feministin, die für die Autonomie der Frauen eintrat und das uneingeschränkte Recht auf Bildung für Frauen forderte. So wird Aphra Behn von der Frauenbewegung auch als eine ihrer Vorkämpferinnen geehrt.

Aphra Behn wurde eine gefeierte Autorin. Lange Stücke, Prosa, Gedichte aber auch Übersetzungen fertigte sie an. Lange vor Robinson Crusoe, das Buch gilt allgemein als erster Roman überhaupt, schrieb sie 13 Romane. Ihr populärstes Stück war The Rover, es wurde zwischen 1703 und 1750 fast jährlich aufgeführt. Mitte des 18. Jahrhunderts schwindet ihre Popularität. Wohl auch weil Behn die Doppelmoral in ihren Stücken angriff. Auch galten Behns Werken schon zu ihren Lebzeiten als zu Freizügigkeit, daher wurde sie 1682 auch kurzzeitig verhaftet.

Oroonoko

Das Material für Oroonoko sammelte Aphra Behn in ihrer Zeit mit ihrer Familie auf den Westindischen Inseln. Das Buch handelt von einem Sklaven in Suriname. Aphra Behn schildert in ihrem Werk als erste die Schrecken der Sklaverei, das Werk wird auch einem breiten Publikum bekannt. Oroonoko wurde bereits im 18. Jahrhundert auch ins Deutsche und Französische übersetzt und beeinflusste die Anti-Sklaverei-Bewegung mit.

Virginia Woolf Ein eigenes Zimmer

Die britische Schriftstellerin Virginia Woolf (1882-1941) fordert in ihrem Essay A Rome of One's Own (Ein eigenes Zimmer) die Erforschung der weiblichen Literaturgeschichte und würdigt in einer Aufzählung von Autorinnen auch Aphra Behn. Ein eigenes Zimmer wird in den 1970er Jahren zu einen der meistzitierten Texten der neuen Frauenbewegung.

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