Angilberga
Angilberga war als Ehefrau von Kaiser Ludwig II. Kaiserin, die auch als Engelberga bekannte Frau lebte im 9. Jahrhundert.
Familie der Angilberga
Das Geburtsdatum und Geburtsjahr von Angilberga ist unbekannt. Sie starb vermutlich 896 oder 901. Auch ihre Familienhintergründe liegen im Dunkeln, man vermutet, dass Engelberga eine Tochter des Grafen Adelgisus I. von Parma aus der Familie der Supponiden war.Angilberga heiratet Mit-Kaiser Ludwig II.
Licht in ihr Leben kommt mit ihrer Verbindung mit Ludwig II., dem ältesten Sohn von Kaiser Lothar. Die Verlobung von Angilberga und Ludwig wurde im Jahre 851 gefeiert, schon das Datum der Eheschließung ist wieder nicht bekannt. Zu diesem Zeitpunkt war Ludwig II. bereits König von Italien (seit 839/840), König der Langobarden (seit 844) und römischer Mitkaiser (seit 850). Kaiser wurde Ludwig II. erst 855 nach der Abdankung seines Vaters Lothar.Seine Ehefrau Angilberga verfügte über ein starkes Herrscher- und Familienbewusstsein sowie Sinn für Macht und Besitz und galt bei Zeitgenossen auch als herrschsüchtig. Angilberga nahm überdies intensiv an der politischen Arbeit ihres Mannes teil. Da ihr Mann Ludwig sie mit zwölf Schenkungen bedachte wurde ihr auch Habgier unterstellt.
Kaiser Ludwig erkrankt
Im Jahre 864 erkrankte Ludwig (Jagdverletzung). Der Einfluss von Angilberga auf die Regierungsgeschäfte nimmt zu. Als erste mittelalterliche Herrscherin trägt sie den Titel consor et adiutrix regni. Allerdings regte sich gegen ihre Herrschaft auch eine Opposition aus dem Adel und dieser versuchte sie vom Kaiserhof zu entfernen.Die Ehe von Angilberga und Ludwig blieb ohne männliche Erben. Angilberga versuchte Italien und die Kaiserkrone den ostfränkischen Karolingern zuzuspielen und nahm ab 872 Verhandlungen mit Ludwig den Deutschen auf. Der oberitalienische Adel entschied sich aber 875 nach dem Tod von Kaiser Ludwig jedoch für Karl den Kahlen, einem Onkel Ludwigs, als Nachfolger. Angilberga war damit entmachtet.
Angilbergas Tochter Ermengarde
Die einzige Tochter von Angilberga und Ludwig wurde zudem noch entführt. Boso von Vienna, ein Schwager von Karl den Kahlen und Verbündeter zwang Ermengarde 876 zur Ehe. Im gleichen Jahr wurde Boso von Vienne dann von Karl zum Statthalter von Italien mit dem Titel dux bestellt. Angilberga hatte sich danach mit der erzwungenen Ehe ihrer Tochter Ermengarde abgefunden und so unterstützte sie Bosos Wahl zum König von Niederburgund im Jahre 879. Dafür wurde die Kaiserinnenwitwe von Karl dem Dicken, dem Nachfolger von Karl dem Kahlen nach Schaben verbannt. 882 durfte sie dann aber doch nach Italien zurückkehren.Angilberga verfügte über reichen Grundbesitz, den sie klug und gewinnbringend zu verwalten verstand, baute in Piacenza ein Kloster, förderte mehrere und zog sich 872 (zwei Jahre nach Ludwigs II. Tod) in ein Kloster zurück. 896 wurde Engelberga Äbtissin des von ihr gegründeten Klosters San Sisto in Piacenza.
Kinder von Ludwig und Engelberga
Gisela (Gisla), geboren wohl 852/855, gestorben vor 28. April 868, 861 Äbtissin von San Salvatore zu Brescia.Ermengarde von Italien, geboren wohl 852/855, gestorben 896 vor dem 22. Juni, 878 Äbtissin von San Salvatore zu Brescia; verheiratet im März oder Juni 876 Boso von Vienne, gestorben 11. Januar 887, 876 dux von Italien, 877 Graf von Troyes, 15. Oktober 879 König von Niederburgund, begraben in St. Maurice in Vienne (Buviniden)
Mit dem Tod von Kaiser Ludwig II. erlosch der italienische Zweig der Karolinger. Das Kaisertum ging auf Karl den Kahlen über.
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